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Acquisitions and Provenance of Islamic Art between 1933-1945: Current Research and Networking, Workshop and Lecture, Berlin, 13-14th October

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Evening Lecture:

Lost, Found or Vanished: Three Cases of Persian Carpet Provenance in the Lands of the Former Habsburg Empire, by Dr. Yuka Kadoi, Universität Wien.

Registration: Öffentlicher Abendvortrag in englischer Sprache Teilnahme ohne Anmeldung / no registration needed.
Location: 13.10.2023 um 18 Uhr, Auditorium der James-Simon-Galerie, Besuchereingang Erdgeschoss / Bodestraße / 10178 Berlin

A PDF of the lecture is available here.

This talk explores the trajectories of early-modern Persian carpets with contested provenance records. Against a complex socio-cultural backdrop of post-Habsburg Central Europe, it traces the network of object sharing among dealers, private collectors and state institutions through three case studies concerning Vienna, Kraków and Budapest. Each of the carpets in focus holds its respective pathway to accessioning and deaccessioning, while highlighting a certain degree of commonality in the art provenance of Central European collections which got involved, one way to another, with cultural property trafficking in the mid-1930s and mid-1940s. Of particular emphasis in this talk is given not only to the political ideological spectrum, but also to wider ramifications of social and economic crises in Europe and beyond during the first half of the twentieth century.

Biography

Yuka Kadoi, PhD, is an art historian and art historiographer, with particular expertise in the mobility of artefacts, history of collec- ting and critical museology. Currently serving as Project Leader (PI) of an FWF (Austrian Science Fund)-sponsored project, Persica Centropa: Cosmopolitan Artefacts and Artifices in the Age of Crises (1900–1950), at the Faculty of Historical and Cultural Studies, Department of Art History, University of Vienna, she is researching extensively on various aspects of Persian art in global contexts. She is the author or editor/co-editor of Islamic Chinoiserie (2009); The Shaping of Persian Art (2013); Arthur Upham Pope and A New Survey of Persian Art (2016); Persian Art: Image-making in Eurasia (2018), The Blue Road: Mastercrafts from Persia (2018), The Re- shaping of Persian Art (2019), Collecting Asian Art (2024), as well as recently a special issue of The Journal of Art Historiography (2023), devoted to a historiography of Persian art. She is currently finalising the manuscript of her second monograph (under contract with EUP), which deals with the early twentieth-century history and historiography of Persian art.

Two-Day Workshop:

This workshop represents a pioneering initiative among researchers both within and beyond public collections in Germany. It aims to facilitate discussions about the challenges associated with tracing the provenance for objects of Islamic art history and to present ongoing projects in the field. The workshop seeks to identify parallels in collecting practices and object biographies in comparison with non-European collection contexts.

Organisers' Text:

Erwerbungen und Provenienzen islamischer Kunst zwischen 1933 und 1945. Aktuelle Forschung und Vernetzung

Das Sammeln von islamischer Kunst hat in Europa eine lange Tradition. Mit den zahlreichen Gründungen
von Museen Anfang des 20. Jahrhunderts stieg die Nach- frage nach ihr noch einmal stark an. In Deutschland wurde im Jahr 1904 als erste Museumssammlung in Berlin die Islamische Abteilung im Kaiser-Friedrich-Museum, dem heutigen Bode-Museum, eröffnet. Zum ersten Mal wurde hier islamische Kunst einem breiten Publikum präsentiert. Aber nicht nur museale Sammlungen entstanden in dieser Zeit, auch Privatpersonen begannen, bedeutende Samm- lungen islamischer Kunst anzulegen. Das heutige Museum für Islamische Kunst profitierte von einer engen Zusam- menarbeit mit diesen Sammler:innen. Es fand ein reger Austausch statt, ähnliche Vorlieben wurden geteilt, man kaufte bei den gleichen Händlern ein, erhielt Leihgaben, Schenkungen und Nachlässe sowie finanzielle Unterstüt- zung. Unter diesen Sammler:innen gab es viele, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Das Schicksal ihrer Sammlungen ist eng mit musealen Sammlungsbestän- den islamischer Kunst verknüpft.

In den letzten Jahren rückte die Frage nach NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern zwischen 1933 und 1945 auch stärker in den Fokus der Forschung zu privaten und öffentlichen Sammlungen islamischer Kunst. Trotz umfangreicher Untersuchungen und zahlreicher Projekte ist jedoch das Wissen über das Schicksal bedeutender Privatsammlungen, die in dieser Zeit aufgelöst, zerschlagen und vereinnahmt wurden, immer noch unvollständig.
Es mangelt an Informationen über die Erwerbungspolitik der Museen zu dieser Zeit sowie über die maßgeblichen Akteur:innen und Institutionen, die auf dem Markt für islamische Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Rolle spielten.

Der Workshop „Erwerbungen und Provenienzen islamischer Kunst zwischen 1933 und 1945: Aktuelle Forschung und Vernetzung“ ist der erste seiner Art für Forschende innerhalb und außerhalb öffentlicher Sammlungen in Deutschland. Das Ziel des Workshops ist es, die Herausforderungen bei der Erforschung der Herkunft von Objekten aus islamisch geprägten Kulturkreisen zu diskutieren, aktuelle Projekte vorzustellen und Gemeinsamkeiten in Sammlungspraktiken und Objektbiografien zu erarbeiten.

Dabei sollen auch die Erfahrungen von Kolleg:innen einbezogen werden, die bereits seit längerem erfolgreich ähnliche Fragen zu Objekten europäischer und anderer außereuropäischer Provenienzen untersuchen.

Zentrale Fragen des Workshops sind: Was sind die besonderen Herausforderungen bei der Provenienzforschung
zu islamischer Kunst? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es zwischen der Provenienzforschung von Werken islamischer Kunst und Werken europäischer sowie anderer außereuropäischer Kunst, die während des Nationalsozialismus geraubt wurden oder verloren gingen? Wie können diese Fragen methodisch angegangen und bereits in der praktischen Forschung berücksichtigt werden? Wie können die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden?

Konzeption: Elisabeth Oy-Mara und Nathalie Neumann, Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz zusammen mit den Staatlichen Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst und Zentralarchiv, Miriam Kühn, Christine Howald, Laura Puritani und Petra Winter

Veranstaltungsort:

Archäologisches Zentrum der Staatlichen Museen zu Berlin, Geschwister-Scholl-Str. 6, 10117 Berlin Brugsch-Pascha-Saal

WORKSHOP AND LECTURE PROGRAMME

Freitag 13.10.2023

9:30 Registrierung / Kaffee

10:00 Begrüßung: Martina Müller-Wiener, Museum für Islamische Kunst - Staatliche Museen zu Berlin, Uwe Hartmann, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

10:15 Einführung

I. Islamische Kunst in Privatsammlungen
10:30 bis 12:00 Uhr

Rekonstruktion der Kunstsammlung Felix Ganz (1869–1944)
Adam Ganz/Nathalie Neumann

Spurensuche in Privatbesitz: Islamische Kunst in den Berliner Sammlungen Mosse und Lachmann-Mosse Claudia Marwede-Dengg/Meike Hoffmann

Die Sammlung islamischer Kunst des Berliner Bankiers Dr. Max Ginsberg (1872–1938)
Helmuth F. Braun

Research into the sale and dispersal of the collection of Dr. Max Ginsberg
Brian Weightman

11:30 Diskussion
12:00 Vorbereitung der Methodik-Werkstatt

12:30 bis 14:00 Uhr Mittagspause

II. Methodik-Werkstatt

14:00 bis 17:00 Uhr
Quellen
Akteure
Struktur und Aufbau von Privatsammlungen Sammler:innen und ihre Rollen, u.a. als Mäzen:innen Vermittlungsformate

16:00 Kaffeepause

18:00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag

in englischer Sprache, Teilnahme ohne Anmeldung
Lost, Found or Vanished: Three Cases of Persian Carpet Provenance in the Lands of the Former Habsburg Empire
Yuka Kadoi (Universität Wien)
Ort: Auditorium der James-Simon-Galerie, Besuchereingang Erdgeschoss, Bodestraße, 10178 Berlin

Samstag 14.10.2023

10:00 Registrierung / Kaffee

III. Islamische Kunst im Museum

10:30 bis 12:00 Uhr
Alfred Cassirer und seine Beziehung zum Islamischen Museum, Berlin
Miriam Kühn/Petra Winter

Ein Erstcheck zu den zwischen 1933 und 1945
inventarisierten Erwerbungen des Islamischen Museums, Berlin

Stefanie Janke

Die Ankaufspolitik der Islamischen Abteilung im Zweiten Weltkrieg unter der deutschen Besatzung von Frankreich (1940–1944)
Mattes Lammert

Provenienzforschung zu islamischer Kunst im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg: Haltung und Vermittlung
Wibke Schrape/Silke Reuther

12:00 bis 13:00 Uhr Abschlussdiskussion & Perspektiven

Anmeldung

Begrenzte Teilnehmerzahl
Anmeldung erforderlich bis zum 10. Oktober 2023 unter naneuman@uni-mainz.de

Organisation: organised by the Institute of Art History and Musicology, Johannes Gutenberg University Mainz, the National Museums in Berlin and the German Centre for the Loss of Cultural Property (Deutsches Zentrum Kulturgutverluste)

A PDF of the Workshop is available here.


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