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Dombauverein bereit zu Rückgabe - Dombauverein ready to restitute

1998
1970
1945
Die Welt 13 July 2016



Düsseldorf - Ein Raubkunst-Gemälde, das nach dem Zweiten Weltkrieg von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen an die Familie eines einstigen führenden NS-Funktionärs veräußert wurde, steht in Xanten am Niederrhein im Zentrum eines Rückgabe-Streits. Gespräche mit Vertretern der Erben der einstigen jüdischen Besitzer hätten bisher kein Ergebnis gebracht, sagte der Erste Vereinsvorsitzende Hans-Wilhelm Barking am Mittwoch auf Anfrage. Der Dombauverein hatte das Bild mit der vermutlichen Ansicht des Xantener Doms 1963 in Köln ersteigert. 2011 forderten Erbenvertreter erstmals die Rückgabe. Seitdem liege das Bild in einem Tresor, sagte Barking.

Der Dombauverein ist laut einer Erklärung unter bestimmten Bedingungen bereit, das Ölgemälde aus der Werkstatt des holländischen Malers Jan van der Heyden (1637-1712) zurückzugeben. Dazu gehöre unter anderem die Vorlage der Erbnachweise der Anspruchsteller. Außerdem werde eine Vermittlung durch die beratende Limbach-Kommission für Raubkunstfälle angestrebt.

Die Geschichte des 1941 einer jüdischen Wiener Familie geraubten Gemäldes war durch einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung» bekannt geworden. Demnach gelangte das Werk nach Ende des Zweiten Weltkriegs in die Staatsgemäldesammlungen. 1962 wurde es an Henriette Hoffmann, geschiedene Ehefrau des einstigen NS-Reichsjugendführers Baldur von Schirach, verkauft. Kurz darauf wurde das heute auf 5000 Euro geschätzte Werk weiter versteigert.

Erklärung des Dombauvereins Xanten

Erklärung der Staatsgemäldesammlungen

http://www.welt.de/regionales/nrw/article157011158/Dombauverein-bereit-zu-Rueckgabe.html
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