Beim Kunstsammler Cornelius Gurlitt sind insgesamt 1.280 Werke beschlagnahmt worden, von denen 977 auf ihre Herkunft untersucht werden. Dazu zählen neben Gemälden und Zeichnungen auch Notizzettel und Porträtfotos. Diese konkreten Zahlen ergeben sich aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage einzelner Abgeordneter und der Linken-Fraktion.
Demnach gehören die restlichen 303 Kunstwerke des sogenannten Münchner Kunstfunds der Familie Gurlitt. Mindestens 384 Stücke seien nach den bisherigen Erkenntnissen als "Entartete Kunst" einzuordnen. In weiteren 593 Fällen untersuchen die Sachverständigen den Anfangsverdacht, dass es sich um NS-Raubkunst handelt. Verbindliche Angaben könnten erst nach Abschluss der Provenienzrecherche gemacht werden.
Bisher waren keine genauen Zahlen bekannt. Die Sammlung wurde auf über 1.000 Bilder geschätzt, von denen etwa 600 verdächtigt wurden, NS-Raubkunst zu sein. Die Internetplattform www.lostart.de führt eine Liste der Werke.
Polizeifahnder hatten im Februar 2012 in Gurlitts Münchner Wohnung die Kunstwerke gefunden, darunter von Picasso, Matisse, Chagall und zum Teil bislang unbekannte Meisterwerke. Publik wurde der Fall erst im November 2013 durch einen Bericht im Focus.