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GrĂ¼ne bezweifeln Raubkunst-Vereinbarung - Greens doubting looted art agreement

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FOCUS Online 15 May 2014
 

Die Grünen im bayerischen Landtag sorgen sich nach dem Tod des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt um die Ansprüche von Raubkunst-Opfern.

Die Vereinbarung, die Gurlitt kurz vor seinem Tod mit dem Freistaat Bayern und dem Bund über die Untersuchung seiner Sammlung auf Nazi-Raubkunst geschlossen hat, treffe keine Aussagen über das Vorgehen im Todesfall, sagte der kulturpolitische Fraktionssprecher Sepp Dürr am Donnerstag. Dies hatte auch Gurlitts Sprecher bereits kurz nach dem Tod des 81-Jährigen mitgeteilt. Das bayerische Justizministerium betont dagegen, Gurlitts Erben seien an die Vereinbarung gebunden. Erbrechtsexperten zufolge gilt der Vertrag auch ohne expliziten Passus für Rechtsnachfolger, weil sie sowohl die Rechte als auch die Pflichten des Verstorbenen erben. Das Kunstmuseum Bern, das Gurlitt nach Angaben des Hauses als Alleinerben eingesetzt hat, kündigte bereits an, die Herkunftsforschung fortzuführen, sollte es das Erbe antreten.

Dürr sagte: „Die Vereinbarung ist handwerklich schlecht, inhaltlich dünn und hat trotz des hohen Alters und des unverkennbar schlechten Gesundheitszustandes des Mannes keinerlei Vorkehrungen getroffen für dessen mögliches Ableben.“ Justizminister Winfried Bausback (CSU) habe versagt. „Es ging wohl unter hohem öffentlichen Druck darum, „quick and dirty“ eine Lösung zusammenzuschustern, die auch das überzogene Vorgehen der Augsburger Staatsanwaltschaft gegen Hildebrand Gurlitt kaschieren sollte.“

 

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