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Kunstmuseum Bern legt Baugesuch für Erweiterung vor - Kunstmuseum Bern submits planning application for extension

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Bluewin.ch 3 September 2014
 

Das Kunstmuseum Bern will in seinem Innern für die Gegenwartskunst Raum schaffen. Am Mittwoch wurde das vor den Sommerferien eingereichte Baugesuch publiziert. Das Kunstmuseum plant, ein neues Geschoss für die Gegenwartskunst zu realisieren.

Es sei dies das "Ende eines langen Leidenswegs", sagte der Präsident des Stiftungsrates des Kunstmuseums, Christoph Schäublin. Verschiedene Projekte für ein eigenes Gegenwartsmuseum oder einen Erweiterungsbau scheiterten.

Seit 2010 verfolgt das Museum nun das Projekt "Inhouse", also eine Erweiterung im Innern des bestehenden Gebäudes. Dies wird möglich, weil auf 2018 das Institut für Kunstgeschichte mit Bibliothek und das bisherige Kino Kunstmuseum aus dem Gebäude ausziehen.

Nach dem Baubewilligungsverfahren wollen die Museumsverantwortlichen bei potenziellen Geldgebern anklopfen. Das Projekt wird rund 10,7 Mio. Franken kosten. Man habe mit diversen Interessenten bereits Vorgespräche geführt, sagte Schäublin am Mittwoch vor den Medien.

Rund die Hälfte des Geldes sei beisammen, für den Rest habe er ermutigende Zusagen, führte der Stiftungsratspräsident aus. Mit dem Projekt "Inhouse" werden rund 600 Quadratmeter zusätzliche Fläche für Gegenwartskunst geschaffen.

Die Sammlung Gegenwartskunst umfasst über 19'000 Werke, für die das Kunstmuseum heute zu wenig Platz hat. "Was man heute hier an Gegenwartskunst sehen kann, ist nicht einmal die Spitze des Eisbergs", sagte Museumsdirektor Matthias Frehner vor den Medien.

Schweigen zu Gurlitt-Sammlung

Natürlich mache sich das Museum auch Gedanken, wie sich eine allfällige Annahme der Erbschaft Gurlitt auf die Planung auswirken würde, betonte Schäublin. Solange aber noch nicht klar sei, ob das Kunstmuseum die ihm vererbte, umstrittene Sammlung Gurlitt annehme, könne er sich aber nicht näher dazu äussern.

Der im Frühsommer verstorbene deutsche Kunsthändlerssohn Cornelius Gurlitt hat seine ebenso umfangreiche wie umstritten Sammlung der Berner Institution vermacht. Die Sammlung soll Raubkunst-Werke enthalten. Das Berner Kunstmuseum muss bis Ende Jahr über ein Annahme oder Ablehnung der Erbschaft entscheiden.

Das neue Geschoss für Gegenwartskunst soll 2020 eröffnet werden. Der historische Stettlerbau wird von den Umbauarbeiten nicht tangiert. Die Ausstellungstätigkeit dort wird weitergeführt. Die Sammlung hingegen will Museumsdirektor Frehner auf Reisen schicken. An entsprechenden Ausstellungsthemen werde gearbeitet, sagte Frehner.

 

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