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Staatliches Museum Schwerin - Raubkunst - FBI sicherte vermisstes Gemälde Zwei Kinder im Park - State Museum Schwerin - the FBI secures the missing painting 'Two children in a park'

1998
1970
1945
Nordic Market 28 September 2014
 

Die beiden Kinder, gemalt von dem Niederländer Adriaen Hanneman (1603 – 1673), sind die bisher spätesten Heimkehrer nach Schwerin. Durch die umfangreiche Provenienzforschung des Staatlichen Museums Schwerin konnte in Vorbereitung der Ausstellung KUNSTRAUB | RAUBKUNST dieses wichtige, ehemals zu den Schweriner Sammlungen gehörende Werk ausfindig gemacht werden.

Wie viele andere Werke ging dieses Gemälde in den Nachkriegswirren verloren. Im Herbst 1943 nach Schloss Ivenack verlagert, war es dort am 2. Juni 1945 nicht mehr aufgefunden worden.

Im Jahr 2005 vermittelte die Magdeburger Koordinierungsstelle (lostart.de) einen Amerikaner an das Museum, der das Bildnis gesehen und fotografiert hatte. Aufgrund der Wirbelstürme (Hurricane Katrina) riss der Kontakt ab und wurde erst 2009 wieder aufgenommen. Die Kontaktperson hatte das Werk im Besitz einer einflussreichen Familie gesehen und befürchtete, von dieser belangt zu werden. Im Jahr 2012 wandte das Museum sich dann an das Generalkonsulat der USA.

2013 entdeckte das FBI das Gemälde in privatem Besitz in Louisiana und meldete sich beim Staatlichen Museum Schwerin. Die Familie, in deren Besitz es sich befand, war sich über Herkunft und Wert nicht bewusst – stimmte aber der Rückgabe des Gemäldes zu.

Die Rückführung des Gemäldes wurde durch das FBI Art Theft Programm, eine Abteilung, spezialisiert auf den Bereich Kunstverbrechen mit Sitz im FBI Hauptquartier in Washington D.C. – unterstützt. Mitarbeiter dieser Abteilung betreiben weltweite Kunstermittlungen in Zusammenarbeit mit FBI-Juristen und ausländischen Strafverfolgungsbehörden.

Das Gemälde wird in der Ausstellung KUNSTRAUB | RAUBKUNST (24. Oktober 2014 – 1. Februar 2015) zu sehen sein. Wir berichten über das Rauben von Kunst, über die immer wichtiger werdende Provenienzforschung und machen anhand vieler Beispiele eine oft detektivische Spurensuche nachvollziehbar.

KUNSTRAUB | RAUBKUNST Ausstellung 24. Oktober 2014 bis 1. Februar 2015 - Staatliches Museum Schwerin / Ludwigslust / Güstrow  - Kunstsammlungen, Schlösser und Gärten berichtet über das Rauben von Kunst, über die immer wichtiger werdende Provenienzforschung und machen anhand vieler Beispiele eine oft detektivische Spurensuche nachvollziehbar.

Erbeutet, geraubt, geplündert, gestohlen – hochkarätige Kunstwerke des Staatlichen Museums Schwerin geben ihre Geheimnisse preis: Die Ausstellung KUNSTRAUB | RAUBKUNST ist jahrzehntelanger Provenienzforschung gewidmet und macht eine oft detektivische Spurensuche nachvollziehbar.

Im Jahr 2014 würdigt ganz Europa das Jubiläum eines der bedeutendsten Ereignisse seiner Geschichte: Vor 200 Jahren legte der Wiener Kongress vom 18. September 1814 bis 9. Juni 1815 für Europa die Grenzen neu fest und definierte neue Staaten. Anlass war die Niederlage von Napoleon Bonaparte I., der zuvor die politische Landkarte des Kontinentes erheblich verändert hatte.

Die Odyssee der schönsten und wertvollsten Kunstwerke aus den Sammlungen der Mecklenburgischen Herzöge begann 1807 mit dem legendären Napoleonischen Kunstraub. 1816 kam die in Paris gehortete Raubkunst nach Schwerin zurück.

Seit den Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907 ist das Kunst- und Kultur-gut geschützt – die Unantastbarkeit ist damit dennoch nicht gesichert. Im 20. Jahrhundert betrieben die Nationalsozialisten den Kunstraub in nie gekanntem Ausmaß. Auch im Schweriner Landesmuseum wurden Werke der modernen Kunst aus den Ausstellungen und Depots entfernt oder über Händler verkauft. Während des 2. Weltkrieges mussten die Kunst-werke zum Schutz vor möglicher Zerstörung ausgelagert werden. Nach Kriegsende blieben einige der schönsten Gemälde im britischen Kunstdepot auf Schloss Celle. Waffen und Uniformen der Kriegsgeschichtlichen Sammlung befanden sich in der Sowjetunion. Spektakulär waren die Rückgaben der Waffen 1958 und der Gemälde 1961. Bis heute jedoch sind hunderte „kriegsbedingt vermisster Kunstwerke des Mecklenburgischen Landesmuseums“ zu beklagen und auf lostart.de dokumentiert.

KUNSTRAUB | RAUBKUNST Ausstellung 24. Oktober 2014 bis 1. Februar 2015
Galerie Alte & Neue Meister Schwerin Öffnungszeiten
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 18 – 20 Uhr,
ab 15.4. Di – So 10 – 18 Uhr, Do 18 – 20 Uhr

Ehemals im Staatlichen Museum Schwerin befindliche Kunstwerke werden durch Leihgaben und durch die Präsentation lange vermisster Stücke, die in jüngster Zeit unerwartet zurückgegeben wurden, für die Besucher erlebbar.

Als kunsthistorisch relevante Repräsentanten des europäischen Kulturerbes sind die Exponate in die historischen Variationen von KUNSTRAUB | RAUBKUNST verwickelt. Sinnlich erlebbare Kunstwerke fordern zur Entdeckung von Weltgeschichte und Individualgeschichten heraus.

Pressemeldung vom 28.09.2014

http://www.nordic-market.de/news/17716/staatliches_museum_schwerin_-_raubkunst_-_fbi_sicherte_vermisstes_gemlde_zwei_kinder_im_park.htm
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