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Gericht verhandelt zur Transparenz von Raubkunst-Empfehlung - Court will rule on transparency of Limbach commission recommendation

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Die Welt 20 April 2015

Magdeburg (dpa/sa) - Wie transparent muss die beratende Kommission für die Rückgabe von NS-Raubkunst arbeiten? Zu dieser Frage verhandelt heute das Verwaltungsgericht Magdeburg. Konkret fordert ein Anwalt eines jüdischen Erben Einsicht in alle Akten der Kommission, die auch Limbach-Kommission genannt wird - die ehemalige Bundesverfassungsgerichtspräsidentin Jutta Limbach steht ihr vor. Das Gremium berät das in Magdeburg angesiedelte Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste.

Der Raubkunst-Fall selbst hat sich längst erledigt: Die jüdische Familie Sachs blieb trotz einer zwischenzeitlich gezahlten Entschädigung weiterhin rechtmäßiger Eigentümer. Der Bundesgerichtshof entschied im März 2012 zu ihren Gunsten. Die Limbach-Kommission hatte gegen die Rückgabe votiert. Der in den USA lebende Erbe Peter Sachs hatte seit 2005 für die Rückgabe von rund 4200 Plakaten gestritten.


Die Plakatsammlung war dem Berliner Zahnarzt und Sammler Hans Sachs 1938 von den Nationalsozialisten entzogen worden. Nach dem Mauerfall tauchten die Plakate aus der ursprünglich mehr als 12 000 Stücke umfassenden Sammlung im Deutschen Historischen Museum in Berlin auf.

 

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