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Österreich erhält Millionenzahlung für fälschlicherweise restituierten Klimt - Austria receives payments in the millions for wrongly restituted Klimt

1998
1970
1945
Frankfurter Allgemeine Zeitung 10 February 2023

Vor mehr als zwanzig Jahren hatte der österreichische Staat ein Gemälde von Gustav Klimt an die Erben einer im Holocaust ermordeten Kunstsammlerin zurückgegeben. Dabei hatte der ein anderes Werk des berühmten Künstlers gehört.

Bis 2001 hing Gustav Klimts Gemälde „Apfelbaum II“ in der Wiener Galerie Belvedere, dann wurde es vom österreichischen Staat an die Erben der im Holocaust ermordeten Kunstsammlerin Nora Stiasny restituiert. Fälschlicherweise: Stiasny hatte tatsächlich ein ähnliches Bild Klimts gehört, „Rosen unter Bäumen“, das sie als Jüdin 1939 unter Zwang verkaufte und das später ins Musée d’Orsay gelangte, aus dem es 2021 von der Republik Frankreich an ihre Erben zurückgegeben wurde. Diese veräußerten es und zahlen nun mit einem Teil des Erlöses Österreich eine in einem Vergleich ausgehandelte Entschädigung von 11,3 Millionen Dollar für „Apfelbaum II“. Die Summe soll für den neuen Standort des Hauses der Geschichte verwendet werden.

Ein Rückkauf des Kunstwerks ist Angaben des österreichischen Kulturministeriums zufolge derzeit nicht möglich, da die jetzigen Besitzer nicht daran interessiert seien: „Apfelbaum II“ wurde von den – inzwischen verstorbenen – Begünstigten der Restitution für sieben Millionen Euro verkauft und befand sich bis 2018 nachweislich im Bestand der Fondation Louis Vuitton. 2015 melden sich allerdings Nachfahren von Elisabeth Bachofen-Echt, geborene Lederer, die während der NS-Zeit Werke ihrer Kunstsammlung an ihren geschiedenen Mann überschreiben musste. „Apfelbaum II“ soll sich in ihrem Besitz befunden haben.


 

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