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Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Pressemitteilung: 
419
Ausgabejahr: 
2012

Kulturstaatsminister Bernd Neumann: Dezentrale Suche nach NS-Raubkunst wird verstärkt

Der Beirat der vom Bund und den Ländern gemeinsam finanzierten Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung (AfP) hat über die Förderung elf weiterer Projekte entschieden. Um die Kultureinrichtungen in Deutschland bei der Provenienzrecherche noch nachhaltiger unterstützen zu können, wird mit zusätzlichen Mitteln der Kulturstiftung der Länder die Arbeitsstelle ab 2013 personell verstärkt.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann erklärte: „Die 2008 eingerichtete Arbeitsstelle für Provenienzrecherche hat sich bewährt. Sie trägt entscheidend dazu bei, den Kunstraub in der Zeit des Nationalsozialismus aufzuarbeiten und die Grundlagen für faire und gerechte Lösungen von Restitutionsfragen zu legen. Bislang wurden in 84 kulturgutbewahrenden Einrichtungen insgesamt 104 Projekte gefördert. Dies beweist, dass die Museen, Bibliotheken und Archive ihrer Verantwortung zur Suche nach NS-Raubkunst immer mehr gerecht werden. Die Förderung der AfP wird von Bundesseite mit jährlich zwei Millionen Euro fortgesetzt. Ich begrüße ausdrücklich die Entscheidung der Kulturstiftung der Länder, ihre Zuwendung an die Arbeitsstelle ab 2013 zu erhöhen, so dass zwei weitere Mitarbeiterstellen geschaffen werden können. Die AfP ist ein Musterbeispiel föderaler Kooperation und genießt inzwischen auch international hohes Ansehen.“

Mit zwei zusätzlichen Mitarbeitern wird die AfP in die Lage versetzt, ihren wachsenden Aufgaben, insbesondere bei der Förderung der Provenienzrecherche in kleineren Häusern und in speziellen Sammlungsgebieten besser gerecht zu werden. Die Kulturstiftung der Länder erhöht dafür ab nächstem Jahr die Fördermittel für die Geschäftsstelle der AfP um 158.000 Euro auf dann 358.000 Euro.

Der Beirat der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung beim Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat zum neunten Mal über Anträge zur Förderung langfristiger Projekte zur Provenienzforschung beraten.

Die Höhe der bewilligten und aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers bereitgestellten Fördermittel beträgt diesmal rund 661.000 Euro.

Folgende Einrichtungen erhalten eine Förderung:

  • Wallraf-Richartz-Museum Köln
  • Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Kupferstichkabinett)
  • Bayerische Staatsbibliothek München
  • Kunstgeschichtliches Seminar der Universität Hamburg
  • Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Kunsthalle Mannheim
  • Historisches Museum Frankfurt am Main
  • LVR LandesMuseum Bonn (Museumsbibliothek)
  • Kunsthalle Bremen
  • Staatliche Graphische Sammlung München
  • Staatsbibliothek Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz
     

Anträge auf längerfristige Projektförderung können zum 1. April und zum 1. Oktober eines Jahres bei der Arbeitsstelle eingereicht werden. Anträge auf kurzfristige Projektförderung können jederzeit gestellt werden.

Kontakt:

Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung beim Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin

Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Bodestraße 1-3, 10178 Berlin,

Tel.: (030) 2090 6215

E-Mail: afp@smb.spk-berlin.de

Internet: www.arbeitsstelle-provenienzforschung.de